Posttraumatische Belastungsstörungen
Eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) oder auch post traumatic stress disorder (PTSD) ist eine verzögerte und lang anhaltende Reaktion auf mindestens ein traumatisches Erlebnis.
Das belastende Erlebnis ist in der Regel mit einer möglichen Bedrohung verbunden, so zum Beispiel im Rahmen von körperlicher Gewalt, Naturkatastrophen oder Krieg. Dabei spielt es keine Rolle, wie lang die traumatische Situation angehalten hat. Die Betroffenen durchleben die traumatische Situation immer wieder, so zum Beispiel in Form von sich aufdrängenden Erinnerungen oder Albträumen.
Über die Häufigkeit der posttraumatischen Belastungsstörung gibt es unterschiedliche Angaben. Schätzungen zufolge erkranken zwischen zwei und sieben Prozent der Allgemeinbevölkerung einmal in ihrem Leben an einer PTBS. Naturgemäß haben manchen Berufsgruppen ein größeres Risiko, ein Trauma zu erleiden und damit eine PTBS zu entwickeln. Dazu gehören Katastrophenhelfer, Lokführer, Feuerwehrleute, Polizisten und Soldaten.
Ursachen
Eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) kann viele Ursachen haben. Sie entsteht jedoch immer als verzögerte Reaktion auf ein traumatisches, sehr belastendes Ereignis wie zum Beispiel:
- sexueller Missbrauch, Vergewaltigung
- körperliche Gewalt, Folter, Gefangenschaft
- Krieg
- Terroranschlag
- Naturkatastrophen
- Unfälle
- die belastende Diagnose einer ernst zunehmenden Erkrankung.
- dem unwillkürlichen Wiedererleben der schrecklichen Ereignisse,
- Vermeiden und Verdrängen der Erinnerungen,
- erhöhter Nervosität und Reizbarkeit,
- Verflachung der Gefühle und Interessen.
- Stabilisierung und Affektregulation: Hier geht es zunächst darum, das erschütterte Gefühl von Sicherheit wiederherzustellen. Der Betroffene lernt in dieser Phase, die über ihn hereinbrechenden Erinnerungen zu kontrollieren. Dabei hilft es, die persönlichen Ressourcen und Kraftquellen anzuzapfen und seine Einbindung ins soziale Netz zu nutzen.
- Traumasynthese/Traumaexposition: Erst wenn der Patient stabil ist, kann die eigentliche Auseinandersetzung mit dem Trauma erfolgen. Oft kann sich der Betroffene nur fragmentarisch an das Geschehen erinnern. Der Grund: Der Schock blockiert wichtige Informationsverarbeitungsprozesse im Gehirn. Während der Therapie gilt es, die Einzelstücke zu einem Gesamtbild zusammenzusetzen. Ziel ist es, das Erlebte als Teil der Vergangenheit begreifen zu können, der seine Macht über die Gegenwart verloren hat.
- Integration und Neuorientierung: Ziel ist es, die traumatische Erfahrung in die persönliche Lebensgeschichte zu integrieren, sie als Teil der persönlichen Vergangenheit zu akzeptieren und sich mit ihr auszusöhnen. Dabei finden auch Wut und Trauer über das, was durch das Trauma vielleicht zerstört wurde, ihren Platz. Darauf aufbauend kann der weitere Lebensweg geplant und gestaltet werden.